Idioten in der Politik (2007)

„Eine eigene Meinung in der Politik zu haben, führt geradewegs in die Hölle. Der sicherste Weg Erfolg in Politik zu erreichen, ist keine Meinung haben. Wer keine Meinung hat, riskiert nicht, die falsche Meinung zu haben.“ Eine witzige politische Satire erscheint dank großem Lesererfolg in zweiter, ergänzter Auflage auf 312 Seiten. Unterhaltsam ist sicherlich auch der kommentierte fotografische Anhang. Autoren der Fotografien sind Pavol Funtál und Ladislav Lesay. Tatsachen, Personen und Situationen beschrieben in diesem Buch sind reiner Witz. Mit der Realität, weder bei uns, noch in der Welt haben sie nichts gemein, betont der Buchautor. Obwohl…

Jubelzone (2008)

Dramatische Geschichte der Freundschaft und Liebe (1968 – 2008Im Hintergrund der Geschichten von Jozef Balaz, Thomas Ankermann und Alexandra Grytzenko, die sich im Sommer 1968 kennenlernen und nach 37 Jahren einander wieder begegnen, ereignen sich tatsächliche Geschehnisse der Zeit zwischen 1968 und 2008. Einmarsch der Truppen der Warschauer-Pakt Staaten in die Tschechoslowakei, die Normalisierung, die Studentenrevolte in Westeuropa, Proteste gegen den Krieg der USA in Vietnam, der Lockerungsprozess, Entnazifizierung in der BRD und DDR, die steigende Ohnmacht der veralteten Führung der Sowjetunion, der Tod von Breschnew, Andropov und Tschernenko, der Amtsantritt von Gorbatschow, die Sowjetische Perestroika, die Samtrevolution in der Tschechoslowakei,  Fall der Mauer und des Kommunismus, Zerfall der Sowjetunion, der Tschechoslowakei, Wiedervereinigung Deutschlands, Gründung der Slowakischen Republik, Eintritt der Slowakei in die NATO und EU.

Eigentlich handelt es sich um einen politischen Roman, der durchwoben ist von Beschreibungen realer Situationen mit Persönlichkeiten wie Erich Honecker, Günter Schabowski, Egon Krenz, Rudi Dutschke, Willi Brandt, Alexander Dubček, Gustáv Husák, Bohuslav Chňoupek, Vasiľ Biľak, Leonid Breschnew, Jurij Andropov, Jewgeni Jewtuschenko, Michail Gorbatschow, Miroslav Válek, Ľubomír Feldek, Pierre Lellouche, Markus Meckel, Milan Kňažko, Wiktor Juschtschenko, Václav Havel. Die Geschichte basiert zu 80 Prozent auf Realität. Die Protagonisten Jozef Balaz und Thomas Ankermann sind real, und auch die Figur der Alexandra Grytzenko gründet auf einer realen Person,  wobei es sich im wirklichen Leben um einen Mann handelt, dessen Lebenssituationen eine Frau im Roman erneut durchlebt. )

 

 

Stoppt Dubček! (2009)

Dem Buch des Jahres 2008 – Jubelzone folgt aus der Feder des ehemaligen slowakischen Politikers Jozef Banáš ein Roman über einen der bekanntesten tschecho-slowakischen Politiker der modernen Geschichte. Herausgegeben wurde das Buch vom Verlag Ikar. Der Roman Stoppt Dubček! bietet ein fesselndes Bild der sozialen und politischen Situation des vergangenen Jahrhunderts und gleichzeitig beschreibt er das Wirken eines Politikers, der, wie ein ehemaliger französischer Präsident sagte, sich lange weigerte, sein Gewissen zum Schweigen bringen zu lassen.

Die Handlung ist um interessante Tatsachen aus dem Leben der Dubček Familie bereichert und ergänzt durch viele, meist fiktive Dialoge. Die Geschichte beginnt mit der Migration der Brüder Milan und Stefan in die USA, wo Stefan die blauäugige Pavlína kennenlernt, die er letztendlich auch heiratet. Alexander Dubček wurde im Jahr 1921, nach der Rückkehr der Frischvermählten in die Heimat, geboren. Er kam in Uhrovec zur Welt, in einem Dorf, wo auch einer der bedeutendsten Vertreter der Slowakischen Nationalen Wiedergeburt – Ľudovít Štúr – das Licht der Welt erblickte.

Die Dubčeks möchten ihren Teil zum Aufbau des Sozialismus beitragen und ziehen in eines der am meisten vernachlässigten Gebiete der Sowjetunion. Dort lernt der kleine Alex auch seine künftige Lebenspartnerin, Anna, kennen. Die Dubčeks ernüchtern jedoch nach einiger Zeit und begeben sich auf die Suche nach ihrem Glück zurück in der Heimat. Hier beginnt die eigentliche Geschichte von Alexander Dubček – angefangen von seiner Teilnahme am Slowakischen Nationalaufstand, über seine politische Karriere, während der er sich bemühte einen sog. „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ aufzubauen, bis hin zu seinem angeblich unaufgeklärten tragischen Tod.

Das Buch fesselt bereits nach Durchlesen der ersten Kapitel, und auch ein weniger geübter Leser meistert die Portion von 360 Seiten ohne jegliche Probleme. Der Autor, Jozef Banáš, fügt hinzu, dass er leider feststellen konnte, wie wenig junge Menschen über die Persönlichkeit von Alexander Dubček wissen, und auch aus diesem Grund beschloss, dieses Buch zu schreiben und im guten Glauben einen Beitrag dazu zu leisten, dass ein Mann, der den Menschen zu damaligen Zeiten eine Hoffnung gab, nicht in Vergessenheit gerät. Der Weg, welchen Jozef Banáš begeht, ist eine ausgezeichnete Art und Weise das Interesse für die Nationalgeschichte auch bei solchen Studenten zu wecken, die das Fachgebiet Geschichte nicht besonders im Herzen haben.
Ferko Kráľ

 

Kode 9 (2010)

„Kode 9 ruft eine Diskussion hervor. Banáš schickt seinen Protagonisten Michal, nach Harmonie  zwischen Mann und Frau suchend, auf eine Reise durch attraktive Destinationen – angefangen von der altchinesischen Stadt Xi´an über Tibet, Nepal, Indien bis zum Vatikan, um letztendlich zu erkennen, dass die attraktivste Destination das eigene Innere ist. Er sucht und findet – sich selbst. Auf einer Reise voller Spannung und Grenzsituationen erkennt er, dass Liebe und Glaube nicht bloße Worte sind, sondern Taten. Dank dieser Einsicht ist er bereit die Last der Verantwortung zu übernehmen.

Das Abenteuer, welches wir hier erleben, überliefert nicht nur die Atmosphäre von Exotik, sondern führt in die Tiefen der Menschlichkeit und ihrer prinzipiellen Komplementarität, d.h. der männlichen und weiblichen Art der menschlichen Existenz. Kode 9 ist eine Geschichte der Suche und des Entdeckens der Würdigkeit und Berufung der Frau. Das Buch, welches Sie jetzt aufschließen, ist weder ein Werk von Litaneien, noch ein anklagendes Dokument. Jede Epoche und jede Kultur hat Sünden auf dem Gewissen, mit denen sie sich an der Frau verschuldet. Ebenso ist des Autors Sichtweise von Jesus und der Kirche unorthodox, sein Jesus ist nicht dogmatisch, sondern ein Symptom des inneren Suchprozesses, dem sich keine Generation, keine Einzelperson entziehen kann.

Die Zeit, in der wir leben, ruft förmlich nach einer großen Geschichte. In solch eine zieht uns der Autor hinein und gebraucht dabei dessen, was heutige Leser anspricht – eine große Portion Mystizismus. Ich bedanke mich bei Jozef Banáš, dass er mit seiner Geschichte uns Männer enthüllt und uns selbst ein Stück näher bringt. Kode 9 löst zweifellos ein Diskussion aus.“
Rastislav Dvorový, katholischer Priester, Tiberias, Israel

 

Saison der Ratten (2011)

Jozef Banáš wurde zum unübersehbaren Bestandteil der slowakischen Literatur. Vielleicht auch deshalb, weil er mit jedem seiner Bücher ins Schwarze trifft und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt. Dieser Roman ist die bisher gewagteste Bestätigung dieser Banáš Regel. Über den Roman Jubelzone schrieb ich, dass dieser niemanden kalt lässt, und beim Roman Saison der Ratten habe ich das Gefühl, dass nach seinem Durchlesen so manche Personen schlecht schlafen werden.

Vielleicht auch der Autor selbst… Das Schicksal der Hauptfiguren scheint den Lebensereignissen mancher öffentlich bekannter Personen verdächtig ähnlich zu sein. In einer Zeit, in der Kameradschaft oder Freundschaft viel größeres Gewicht und einen unschätzbaren Wert haben, als je zuvor, kommt Jozef Banáš mit einer fesselnden Geschichte über diese zwischenmenschliche Konstante, über eine romantisch-bittere Kindheit und den Verlust von Illusionen und Idealen als Erwachsener, über den harten Hintergrund des eigenen Lebens, wenn viele nur dank Verstellung überleben – und das ständige

Vortäuschen weiterhin als etwas Normales betrachten. Schließlich ist ja der Hauptprotagonist ein Schauspieler…
Juraj Soviar, Dichter und Texter

 

Schockierende Enthüllungen von Schmutzigkeiten in der Politik. Schauspieler und Politiker werden Banáš keinen Beifall spenden, wir aber ja. Vielleicht gerade deshalb, weil er nicht über uns schreibt.
Ľuboš Jurík, Schriftsteller

 

Der Roman ist gewagter als Banášs vorherige Bücher, er reißt den Leser ab den ersten Zeilen mit. Der Autor braucht weder Pathos, noch die Vergangenheit schänden, um die Wahrheit zu sagen. Sein Erzählertalent lässt keinen Leser kalt. Die Saison der Ratten stellt so manchem Nagetier moralische Fallen…
Alena Štrompová, Literaturkritikerin

 

Dieses Buch ist nicht für Menschen geeignet, die sich gerne den Generalhut auf den Kopf setzen… nach dem Kampf. Die Geschichte ist dermaßen ehrlich und überzeugend, dass ich zweifeln muss, ob ich mich in den gegebenen Situationen moralischer verhalten hätte. Ich danke dem Leben vor diesen verschont geblieben zu sein, und Jozef Banáš mir eine Lektion erteilt zu haben.
Matej Duman, Journalist

 

Beim Lesen des Buches schrie ich mehrmals auf: Wow, so war´s und ist noch heute? Mutig, offen, hart. Wer weiß, welche Reaktionen das Buch hervorruft. Ich weiß nicht, ob ich nicht anfangen sollte, mich um Sie, Herr Banáš, zu ängstigen…
Monika Jakubeczová, Unternehmerin

 

Letzte Untreue (2011)

Liebe Leserinnen, liebe Leser, mit Bangnis und Vertrauen lege ich Ihnen eine Auswahl meiner Kurzgeschichten vor. Diese enthält einige ältere Erzählungen – angefangen mit Suliko, die ich im Jahr 1984 schrieb, veröffentliche diese jedoch erst im aktuellen Buch, gefolgt von Erzählungen Sonderzug (Mimoriadny rýchlik), Büste (Busta), Lass uns gemeinsam nach Podzávoz gehen (Zájdeme spolu na Podzávoz), Letzte Untreue (Posledná nevera), Lange schon habe ich nicht so gelacht (Dávno som sa tak nezasmial) und Bedingt entlassenes Herz (Srdce v podmienke).

Diese kleinen Werke enthielt mein erstes Buch Besser als Gestern, welches jedoch in einer kleinen Auflage erschien. Daher beschloss ich die besten meiner älteren Kurzgeschichten erneut zu veröffentlichen und mit neuen zu ergänzen, die ich in den letzten Jahren schrieb. Die meisten der Geschichten erlebte ich selbst oder sie wurden mir übermittelt.

Die Geschichte, welche mir meine Tochter Adela erzählte, wagte ich nicht zu schreiben. Sie war zu traurig. Sie ereignete sich im Krankenhaus in der Abteilung für Kinderonkologie, wo der silberne Faden, welcher die zwölfjährige Adela mit dem Leben verband, immer dünner wurde. Das Mädchen tanzte sehr schön und wenn es die bösartige Krankheit nicht gäbe, wäre aus ihr zweifellos eine erstklassige Tänzerin geworden. Ihre Kräfte verließen sie, ihre Lieblingsshow Let´s Dance verfolgte sie vom Krankenhausbett aus. Die Moderatorin dieser Show, ebenfalls Adela, besuchte regelmäßig Kinder der onkologischen Abteilung, um mit ihnen Freude und Hoffnung zu teilen. Das kranke Mädchen träumte davon, mindestens einmal ein ebenso wunderschönes Kleid zu tragen wie das, welches für die Moderatorin ein berühmter Modedesigner entwarf. Adela wandte sich mit dieser Bitte an Ferko Mikloško und er entwarf für die kleine Adela das schönste Modell, welches bislang sein Atelier verließ. „Du siehst wie ein Engel aus,“ sagte Ferko, als er den mageren Körper im wunderschönen Kleid betrachtete. „Darf ich das Kleid bis morgen behalten?“ bat das Mädchen. „Meine Mutti kommt mich besuchen, ich würde mich ihr gern in diesem Kleid zeigen.“ Als am nächsten Morgen ihre Mutter anreiste, lag Adela bewegungslos und still. Sie schlief in ihrem Traumkleid für immer ein.

Ich möchte ihr dieses Buch widmen. Und der zweiten Adela ebenso. Für ihr Herz offen für kranke, alte, arme Menschen… sogar auch wehrlose Tiere.