Die deutsche Elite ruft in einem Apell gegen Krieg auf. Jozef Banáš ist auch mit dabei!
am 24. Dezember 2014, veröffentlicht in Zaujímavosti
Medien der Bundesrepublik Deutschland haben am 5. Dezember einen Appell zum Dialog mit Russland veröffentlicht, der von mehr als sechzig bedeutenden Persönlichkeiten, unter anderen Alt-Bundespräsident Roman Herzog und Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder, unterzeichnet wurde. Unter den Aufruf Ukraine-Krise "Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem Namen!" fügten auch folgende slowakische Persönlichkeiten ihre Unterschrift bei: die Schriftsteller Jozef Banáš und Anton Hykisch, der Bankier Imrich Béreš, Parlamentsabgeordneter Jozef Mikloško und Sänger Peter Lipa.
Jozef Banáš weist darauf hin, dass der Appell an die deutsche Bundesregierung und den Deutschen Bundestag auch für die Slowaken von Bedeutung ist, da wir eines der Mitgliedsländer der Europäischen Union sind. „Falls sich hier ein Konflikt abspielen sollte, wie wir ihn bereits in zwei Weltkriegen erlebten, werden die Raketen direkt über unseren Köpfen fliegen. Wir werden zum Schlachtfeld“, sagte Banáš für TABLET.TV.
Als ehemaliger Diplomat wirkte er in Deutschland, später bekleidete er den Posten des Vizepräsidenten der NATO-Parlamentsversammlung. Die Geschichte eines seiner bedeutendsten Bücher Jubelzone ereignet sich vor dem Hintergrund der politischen Turbulenzen in Deutschland, der Tschechoslowakei und Ukraine in der Zeit von 1968 bis zum Fall des Eisernen Vorhangs. Der Roman ist auf dem deutschen sowie auch ukrainischen Büchermarkt erhältlich. Jozef Banáš wurde auf den Appell, der auf den Internetseiten Die Zeit zu finden ist, eben von seinen langjährigen Freunden aus Deutschland aufmerksam gemacht.
Die unterzeichneten Persönlichkeiten warnen im genannten Aufruf eindringlich vor einem Krieg mit Russland und fordern eine neue Entspannungspolitik für Europa. „Wir dürfen Russland nicht aus Europa hinausdrängen. Das wäre unhistorisch, unvernünftig und gefährlich für den Frieden“, steht im Dokument, das einerseits die Annexion der Krim durch Russland kritisiert, andererseits aber darauf hinweist, dass wenn die Europäische Union, USA und Russland „der unheilvollen Spirale aus Drohung und Gegendrohung nicht endlich Einhalt gebieten“, sie auf einen Kriegskonflikt unausweichlich zusteuern.
„Ich zögerte keinen Augenblick. Solch einen Aufruf spürte ich in meinem Inneren. Es freut mich, dass ihn jemand initiierte. Im Osten und Westen dröhnen die Waffen. Wir alle wollen aber sicherlich im Frieden leben. Hoffentlich denkt jemand darüber nach“, sagte für TABLET.TV der Sänger Peter Lipa.
Zum 18.12.2014 unterzeichneten den Aufruf 31.310 Menschen, davon 3.514 aus anderen Ländern als Deutschland. Ihre Unterschrift fügten unter anderen der Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder, ehemalige Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Eberhard Diepgen und Manfred Stolpe, der ehemalige SPD-Vorsitzende Hans-Jochen Vogel, der Neffe des Alt-Bundespräsidenten Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, ehemaliger Bundespräsident Roman Herzog, Pater und Mystiker Anselm Grün, oder international berühmte Schauspieler Mario Adorf und Klaus Maria Brandauer bei. "Uns geht es um ein politisches Signal, dass die berechtigte Kritik an der russischen Ukraine-Politik nicht dazu führt, dass die Fortschritte, die wir in den vergangenen 25 Jahren in den Beziehungen mit Russland erreicht haben, aufgekündigt werden", sagte zur Motivation für den Appell der Persönlichkeiten politischen und gesellschaftlichen Lebens der ehemalige Berater im Bundeskanzleramt Horst Teltschik.
Jozef Banáš´s Begründung seiner Unterstützung auf Die Zeit online
„Für mich ist ganz selbstverständlich, dass jeder normale Mensch – nicht nur Deutsche, diesen Aufruf unterzeichnen sollten. Als slowakischer Schriftsteller, ehemaliger Diplomat, Politiker und Vizepräsident der NATO-Parlamentsversammlung bedauere ich die Tatsache, dass solch ein Aufruf in Deutschland, aber auch in meinem Land von den Medien kaum wahrgenommen wurde. Dies deute ich als einen weiteren Beweis für die Manipulation der Medien! Ich werde mein Bestes geben und versuchen in der Slowakei weitere Unterstützer zu finden.“